- Hi-Hat, High Hat
- Hi-Hat, High Hat[englisch, 'haɪhæt; wörtlich »hoher Hut«], Schlaginstrument, Grundbestandteil des Schlagzeugs; auf einem ca. 1 m hohen Ständer montiertes Beckenpaar (türkische Becken von ca. 30-36 cm Durchmesser), das durch einen meist mit dem linken Fuß auszulösenden Pedalmechanismus geschlossen, d. h. gegeneinander geschlagen, und geöffnet werden kann. Zusätzlich wird das obere Becken mit Stöcken oder Besen angeschlagen. Die Becken sollten von gleichem Durchmesser sein (sonst schwer spielbar) und in der Klanghöhe möglichst im Abstand einer Terz bis Quinte zur Erreichung einer größeren Klangfülle aufeinander abgestimmt werden. Die Erfindung der Hi-Hat wurde zu dem Zeitpunkt notwendig, als ein Schlagzeuger das bisher auf mehrere Musiker verteilte Instrumentarium (Streetbands) allein übernehmen musste. Er ersetzte also mit einem Fuß das bisher übliche Gegeneinanderschlagen der Becken mit beiden Händen. Vorläufer waren das Handklappbecken (Slaphand-Cymbals), bei dem zwei kleine, senkrecht stehende Becken durch mit der Hand ausgelöste Federspannung gegeneinander geklappt wurden, und schließlich die Anfang der Zwanzigerjahre von Vic Berton (1896-1951) konstruierte Charleston-Maschine, benannt nach dem gleichnamigen Modetanz, die nur mit Fußbedienung zur Markierung des Nachschlags diente. Bei ihr waren die Becken etwa halb so hoch angebracht wie bei der Hi-Hat. Die Hi-Hat soll eine 1926 eingeführte Erfindung des Schlagzeugers Kaiser Marshall (1902-1948) sein, zumindest setzte er sie als einer der Ersten auch konsequent mit zusätzlicher Handarbeit ein, daher die ursprüngliche Bezeichnung Sock Cymbal (Schlagbecken). Fest ins Schlagzeug integriert wurde die Hi-Hat durch Chick Webb (1902-1939) und Jo Jones (1911-1985). Heute erfüllt sie im Schlagzeugklang durch differenzierte Anschlagsweise bei offenen, halb geöffneten oder geschlossenen Becken eine wichtige Funktion, z. B. beim Philly-Sound.Speziell für Rock-Drummer konstruierte die Schweizer Firma Paiste ein Hi-Hat-Beckenpaar, genannt Sound Edge Cymbals, bei dem das untere, etwas tiefer gestimmte Becken einen gewellten Rand hat, sodass beim Schließen noch kurz Luft entweichen kann; dies führt zu einem sehr hellen, klaren Klang, der auch gut zur Studioarbeit geeignet ist. Um das Hi-Hat-Beckenpaar nach individuellen Vorstellungen (nicht in starrer Verbindung mit der Fußeinheit) im Drumset anbringen zu können, wurde die Remote Hi-Hat konstruiert — die Beckeneinheit ist durch einen etwa 2 m langen Bowdenzug mit dem Pedal verbunden.
Universal-Lexikon. 2012.